Ein Gespräch mit Maria Colombo - Senior-Chefin der Locanda Mistral

Ein Gespräch mit Maria Colombo - Senior-Chefin der Locanda Mistral
Heute haben wir ein ganz besonderes Gespräch für euch vorbereitet. Wir unterhalten uns nämlich mit Maria, der Mutter von Manuela und Senior-Chefin der Locanda Mistral.

Heute haben wir ein ganz besonderes Gespräch für euch vorbereitet. Wir unterhalten uns nämlich mit Maria, der Mutter von Manuela und Senior-Chefin der Locanda Mistral.

Maria erzählt uns unter anderem, von ihrer Kindheit in der Valle Maira, wie sie die Locanda Mistral „gefunden“ hat, über die Eröffnung am 09.09.1999 und die Entwicklung seither.

Liebe Maria, was ist deine Verbindung zur Valle Maira, der Locanda Mistral?
Die Verbindung zur Valle Maira habe ich bereits mein ganzes Leben lang. Ich bin nämlich in Acceglio geboren und habe bis zum zehnten Lebensjahr auch dort gelebt. Für die Mittel- und Oberschule habe ich das Tal zwar verlassen müssen, ich habe mich aber immer damit verbunden gefühlt: in Acceglio hatte ich meine Familie und meine Wurzeln. Auf der Suche nach einem festen Job, habe ich mit behinderten Kindern zuerst in Ligurien, dann in Turin gearbeitet. Dort habe ich auch die Universität besucht und meinen Mann kennengelernt. Wir haben geheiratet, aber das Leben in der großen Stadt hat mir einfach nicht gefallen. Als wir die Gelegenheit hatten nach Diano Marina in Ligurien zu ziehen, haben wir das gemacht. Mein Mann hat am Anfang im Handel gearbeitet, dann in der Landwirtschaft – ich in der Schule. Unsere beiden Töchter sind zur Welt gekommen, die in Imperia und dann in Mailand studiert haben. Manuela hat ihren Abschluss in Tourismuswissenschaften gemacht, Genova Camilla in pharmazeutischer Chemie. Auch unsere beiden Töchter haben es geliebt, in die Valle Maira zurück zu kehren. Dort wo ihre Oma, Cousinen und Freunde lebten. Unsere Freizeit haben wir immer in Acceglio verbracht, weshalb die starken Bande nie gerissen sind.

1994 haben wir von meinem Bruder erfahren, dass dieses Haus – die Locanda Mistral – zum Verkauf steht. Es handelte sich damals um ein typisches Bauernhaus aus dem 17. – 18. Jahrhundert mit allen Charakteristiken der Okzitanischen Kultur der Valle Maira. Ohne lange nachzudenken haben wir entschieden, das alte Bauernhaus zu kaufen, begeistert von der Einfachheit und Beständigkeit, der Architektur und auch wegen der einzigartigen Geschichte dieser vier Wände.

Wieso habt ihr euch in dieses Projekt gestürzt?
Das Gebäude stand seit geraumer Zeit leer. Im Erdgeschoss hatten die Besitzer gewohnt, nebenan lag der Stall, im ersten Stock gab es zwei Schlafzimmer. Der Rest des Hauses wurde für die Lagerung von Heu und Holz für den Winter verwendet. Nach dem anfänglichen Enthusiasmus haben wir überlegt, wie wir das Haus nutzen können, ohne das Aussehen allzu sehr zu verändern. Da mein Mann Landwirt war, haben wir Urlaub auf dem Bauernhof angeboten und vier Zimmer dafür im Erdgeschoss umgebaut. Am 09.09.1999 war es dann so weit: die Locanda Mistral wurde eröffnet. Die ersten Jahre haben wir ausschließlich in den Sommermonaten und zur Weihnachtszeit mit Gästen gearbeitet. Diese kamen am Anfang vor allem aus Italien, im Sommer hat sich nur selten ein internationaler Gast in die Valle Maira verirrt. Das hat sich im Laufe der Zeit allerdings geändert und wir konnten unseren Betrieb weiter ausbauen.

Wenn wir noch einmal an deine Kindheit zurück denken: wie war es in der Valle Maira aufzuwachsen?
Bis 1950/60 war das Tal stark bevölkert, in jedem Ort gab es viele Kinder und Einwohner sowie zahlreiche Gasthäuser und Geschäfte. Die Landwirtschaft war die Haupteinnahmequelle der Bewohner: viele besaßen 5/6 Kühe, einige Schafe, die im Sommer auf die Alm kamen, damit man auf den Wiesen das Heu mähen konnte und für den Winter einbringen. Es war viel und harte Arbeit, um die eigene Familie ernähren zu können. Und in den 70igern, mit der industriellen Entwicklung, haben sich viele Einwohner von diesem harten Leben losgesagt und sind in die Städte gezogen, um in den neuen Fabriken zu arbeiten und ein besseres Leben zu haben.

Gleichzeitig hat sich die Valle Maira im Sommer als Destination für Familien mit Kindern aus den großen Städten entwickelt. Manchmal sind diese für Monate in einem Apartment oder Hotel geblieben. Auch das hat sich mit den Entwicklungen in der Gesellschaft wieder verändert: die Aufenthalte wurden kürzer, dafür kam man öfters in die Valle Maira.

Das hat auch uns zu denken gegeben und nachdem wir selbst gereist sind, haben wir erst realisiert, wie einzigartig die Valle Maira ist: mit intakter Natur, wunderschönen Landschaften, kulturellem und künstlerischem Reichtum. So hat das „Abenteuer Mistral“ begonnen – den Namen haben wir selbst ausgesucht, um an den großen okzitanischen Poeten, Gewinner des Literaturnobelpreises, Fréderic Mistral zu erinnern.

Wenn du heute zurück denkst, auf was bist du am meisten stolz?
Es waren natürlich auch schwierige und anstrengende Jahre für mich, meinen Mann und unsere beiden Töchter. Wir haben ständig versucht unsere Locanda zu verbessern und auszubauen, herzliche Gastgeber zu sein und echte Qualität zu bieten. Und wir sind zufrieden, dass wir das auch geschafft und tolle Ergebnisse erzielt haben. Die Gäste standen bei uns immer im Mittelpunkt und mit viel Feingefühl und Herzlichkeit haben wir es geschafft, ständig mehr Gäste in die Locanda zu holen und viele Freunde fürs Leben zu gewinnen.

Und was wünschst du Manuela und Renato für die Zukunft? Was der Valle Maira?
Ich freue mich sehr zu sehen, mit wieviel Leidenschaft Manuela und Renato die Locanda führen, wie sehr auch sie versuchen, den Gast in den Mittelpunkt zu stellen und einen einzigartigen Aufenthalt zu bieten. Die Locanda Mistral ist einfach perfekt für Gäste, die Natur, Nachhaltigkeit und einzigartige Bergerlebnisse suchen.

Die Valle Maira ist zum Glück vom Massentourismus, vom schnellen Tourismus, verschont geblieben und so wird es auch hoffentlich weiterhin bleiben. Sie ist einfach einzigartig: ein Mix aus Landschaften, Geschichte, alpiner Kultur – so viele Erlebnisse und Emotionen, die den Gästen noch geboten werden können.

Denn auch die Besucher der Valle Maira suchen einen engen Kontakt mit dem Tal, den Einwohnern, der gebotenen Einzigartigkeit. Man muss die Langsamkeit mögen und die Ruhe, manchmal auch sein Mobiltelefon ausschalten und die kleinen Ortschaften entdecken. Nur wer sich Zeit für sich selbst und die Valle Maira nimmt, wird ihre ganze Schönheit sehen und verstehen.  

 

Maria Colombo: Maria, pensionierte Lehrerin hat die Locanda Mistral 1999 mit ihrem Ehemann Vanni eröffnet. Heute ist sie passionierte Oma und hat die Zügel an Manuela und Renato übergeben. Maria lebt mit ihrem Mann in Imperia, ist allerdings noch sehr oft in der Locanda Mistral als helfende Hand anzufinden.

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